Innerhalb kurzer Zeit fand in den Jugendjahren der Schweizerischen Trachtenvereinigung ein drittes Eidg. Trachtenfest statt: am 19./20. August an der Landi Zürich. Erstmals kümmerte sich die selbstbewusste in kürzester Zeit sehr mitgliederstark gewordene Trachtenvereinigung um die Organisation. Zwei Umzüge und 3 Festprogramme in der Festhalle der Landesausstellung wurden angeboten. Gerade rechtzeitig zügelte die Trachtenvereinigung gemeinsam mit dem Schweizer Heimatwerk ins «Heimethus» (an der Uraniabrücke).
Beim Umzug wurde die neue Heimat des schweizerischen Verbandes den Umzugsteilnehmerinnen prominent vorgestellt. Das von der geistigen Landesverteidigung inspirierte Motto: «Die Tracht ist das Kleid der Heimat» rollte der Trachtenbewegung im Landidörfli den roten Teppich aus. Erstmals zeigte sich die Trachtenbewegung am ersten Zürcher Trachtenfest aus eigenen Beweggründen der Öffentlichkeit. Seitenweise wurde den Trachtenleuten in der Verbandszeitschrift (die jetzt «Heimatleben» hiess) überdeutlich eingetrichtert, wie man sich an der Landesausstellung zu benehmen habe, was getanzt und gesungen werden dürfeund wie man sich verbandskonform am Umzugzu präsentieren habe. Nichts sollte dazu einen Grund liefern, die Trachtenleute als rückwärtsgewandter Bevölkerungsteil verunglimpfen zu können. Bundesrat Motta lobte die Schweizer Trachtenleute denn auch als Vorbilder für das Programm des Bundesrates: neue Energie zu wecken, die das geistige und künstlerische Erbgut der Schweiz bewachen, verteidigen und fördern soll. Das Trachtenfest an der Landi sprengte die bisher bekannten Dimensionen von Trachtenanlässen in jeglicher Beziehung. Die riesen grosse Begeisterung der Festbesucher, die zu Tausenden die Umzugsroute säumten, dürfte der Trachtenbewegung nicht unwesentlich über die düsteren Kriegsjahre hinweggeholfen haben. Mit dem Trachtenfest an der Landi Zürich ging denn auch die eigentliche Gründungsphase der Schweizerischen Trachtenvereinigung zu Ende, man war endgültig im Bewusstsein weiter Bevölkerungskreise in allen Schweizer Gegenden angekommen.